Corona Brandenburg / Havel, 1891 - 1932

Zu den renommiertesten Werken Brandenburgs gehörten die Corona Fahrradwerke. Der Mechaniker Adolf Schmidt gründete im Jahre 1891 eine kleine Fahrradfabrik. Am 14. August 1896 erfolgte die Umbildung zur Firma "Corona Fahrradwerke vorm. Ad. Schmidt A.G.". Im Jahre 1899 erhielt sie die endgültige Firmenbezeichnung "Corona Fahrzeugwerke und Metallindustrie A-G, Brandenburg a.H.". Als Zweck des Unternehmens wurde die Fahrradfabrikation und besonders die Erzeugung von Fahrradteilen, Motorzweirädern und Automobilen genannt.



1902/03 nahmen die Corona Werke die Motorrad Produktion auf. Als Antriebsmaschine wurden zunächst Fafnir und Antoine Motore verwendet. Die Produktion endete mit dem Beginn des 1. Weltkrieges. Ein zweiter Anlauf wurde Anfang der 1920er Jahre mit dem Bau eines 350 cm³ Zweizylinder Motorrades versucht. Als Antriebsquelle diente eine Eigenentwicklung, ein Corona-Motor Typ M3 mit 3 PS und 338 cm³, der in Längsrichtung eingebaut wurde. Zu einer größeren Serienproduktion kam es aber nicht, die Produktion endete endgültig 1925.



In der richtigen Erkenntnis, daß dem kleinen Motorwagen eine enorme Zukunft beschieden ist, hat die Fabrik im Jahr 1904 den Automobilbau begonnen. Zunächst wurde eine Art Zwischenstufe zwischen Motorrad und Automobil, das dreirädrige Coronamobil produziert.



Als Besonderheit verwandten die Corona Werke keine Lenkstange, wie andere Hersteller, sondern ein richtiges Lenkrad. Ab1905 fabrizierte die Fabrik Automobile nach der Lizenz Maurer-Union-Nürnberg. Es konnten Personen- und Lieferwagen angeboten werden, auch Droschken für 9000 Mark waren auf Wunsch erhältlich. Der Preis des Corona Wagens, je nach Karosserie für 2 bis 4 Personen, mit 6-8 PS Einzylinder, oder 8-10 PS Zweizylinder kostete zwischen 3800 und 6200 Mark.

Bisher wurde das Jahr 1909 für die Einstellung des Automobilbaus bei Corona angenommen, da die Firma Maurer in Nürnberg in diesem Jahr auch die Produktion einstellte. Dies ist jedoch mehr als fraglich. Im Katalog von 1911 werden das Coronamobil, ein PKW und ein Lieferwagen angeboten, auch die Abbildung eines Corona Dreirad Lieferwagen von 1913 ist bekannt. Sicher ist, daß noch vor Anfang des 1. Weltkrieges die Automobilproduktion endete.


Baujahr 1911

Die Corona Werke beschäftigten bei ihrer Gründung 30 Arbeiter und erweiterten sich bis 1926 auf etwa 500 Beschäftigte. Diese fabrizierten 1926 über 40.000 Fahrräder. Die Weltwirtschaftskrise wurde nicht überstanden, ein erster Stilllegungsantrag für das Werk wurde von der A.G. 1929 gestellt. Die mit den Brennabor-Werken geschlossene Interessengemeinschaft konnte die entgültige Liquidation 1932 nicht verhindern.

Über die Anzahl der produzierten Automobile und Motorräder gibt es keine Angaben. Es dürfte auch kein Motorwagen die Zeit überdauert haben. Wahrscheinlich befinden sich noch 3 Motorräder in Sammlerhänden.